Medien sinnvoll nutzen
Heutzutage sind wir alle einer wahren Flut von Informationen ausgesetzt, überwiegend in digitaler Form. Kritisch, kompetent und souverän damit umzugehen, muss das Ziel jeglicher pädagogisch verantwortlicher Erziehung sein. Wir an den Nymphenburger Schulen haben deshalb ein durchgängiges, altersgerechtes Medienkonzept entwickelt, erstellt von speziell ausgebildeten Experten. Es wird beständig an die sich stets wandelnden Erfordernisse angepasst. Modular aufgebaut, umfasst es alle Jahrgangsstufen und jede Form der Arbeit mit Medien.

Risiken der digitalen Welt erkennen

Im Vordergrund steht dabei der Umgang mit den im Lebensalltag so präsenten digitalen Medien. Schülerinnen und Schüler kommunizieren längst überwiegend auf diese Art und Weise. Unsere modular aufgebauten medienpädagogischen Unterrichts-Einheiten finden mehrmals im Schuljahr für einige Stunden ab der fünften bis einschließlich der achten Klasse statt. Die Kinder und Jugendlichen erlernen praxisnah den Umgang mit den Medien, diskutieren aber auch Risiken und Gefahren. In den neunten und zehnten Jahrgangsstufen erweitert ein klassenübergreifendes Training mit Fachvorträgen und Workshops die Medienkompetenz. Inhaltlich umfassen medienpädagogische Einheiten Themen wie „Chancen und Risiken im Internet“, „Chatgruppen und Klassenchat“ sowie „Datenschutz“ und „Cybermobbing“. Ergänzt werden alle Module durch die intensive Einbindung der Eltern, etwa durch Expertenvorträge und Diskussionsrunden auf Elternabenden.
Lernen im digitalen Zeitalter
Dem Konzept unserer Tablet-Klassen ab der 5. Jahrgangsstufe liegt der Gedanke zugrunde, das digitale Medium immer dann einzusetzen, wenn es einen Mehrwert bringt. Darüber hinaus geht es darum, das Tablet als Arbeits- und Lernmittel zu begreifen. In der Mittelstufe halten Workshops und Arbeitsgemeinschaften ein breites Angebot bereit, welches von der Erstellung von Podcasts bis zur Videoproduktion reicht. In der Oberstufe können Schüler durch Profilfächer wie Fotografie oder Film und Mediendesign ihre Fachkenntnisse erweitern und in der Praxis erproben.

Elementare Voraussetzung für das Erlernen des sinnvollen Umgangs mit digitalen Medien ist unsere moderne IT-Infrastruktur, die in jedem Unterrichtsraum das Arbeiten und Präsentieren mit digitalen Endgeräten ermöglicht. So lässt sich das ganze Potential des digitalen Lernens auch mobil entfalten, nicht zuletzt durch den motivierenden Einsatz digital affiner Lehrkräfte.
Kompetent recherchieren und präsentieren

Bereits in der 5. Klasse bringen diese unseren Schülern in einem Einführungs-Intensivkurs das Arbeiten mit dem Computer bei. Doch nicht nur der Umgang mit den Mitteln der Informationsbeschaffung wird eingeübt, sondern auch das Wie. Recherchieren will gelernt sein. Wir tun dies im Rahmen des Unterrichts, mit der Oberstufe auch in der Staatsbibliothek. Trainiert wird Medienkompetenz beispielsweise beim eigenständigen Arbeiten im Lernatelier. Die Ergebnisse der Arbeit wollen auch wirkungsvoll präsentiert sein. Von Anfang an halten unsere Schülerinnen und Schüler daher ihre Referate mit Medieneinsatz.
Moderne und traditionelle Medien Hand in Hand
Zur Medienerziehung gehört an unseren Schulen allerdings noch viel mehr, wie Leseförderung durch Vorlesewettbewerbe oder Autorenlesungen und Projekte mit dem Literaturhaus München. Durch Zusammenarbeit mit Verlagshäusern und Redaktionen pflegen wir den Umgang mit traditionellen Medien. Als Bindeglied zwischen traditionellen und modernen Medien versteht sich unsere Schulbibliothek. Sie ist nicht schlicht ein Aufbewahrungsort für Bücher und Zeitschriften, sondern ein zum Schmökern einladender, freundlich gestalteter Raum und ein mit Computern ausgestattetes Zentrum für Information, Recherche und Dokumentation. Zusätzlich zur Unter- und Mittelstufenbibliothek schafft unsere großzügig eingerichtete und modern ausgestattete Oberstufen- und IB-Bibliothek eine lernwirksame Arbeitsatmosphäre für die Schüler der 10. bis 12. Jahrgangsstufe.

Das Nymphenburger Schulen Medienpädagogik-ABC
Unser Schülerinnen und Schüler dürfen sich regelmäßig in den medienpädagogischen Modulen über Ihre Erfahrungen im Umgang unterschiedlichster Themen rund um die Medienwelt austauschen, erfahren Neues und setzen sich mit sozialen Medien – Chancen, aber auch Gefahren auseinander.
Das Nymphenburger Medien ABC gibt einen kleinen Einbllick mit welchen Begriffen, Informationen und auch Risiken wir uns beschäftigen, sowie Verweise zu informativen Internetseiten.
A Apps, Abofallen, Abzocke: Wichtige Informationen zu Abofallen und deren Abzock-Methoden finden Sie unter https://www.klicksafe.de/apps/apps-abzocke/
B Bilderrechte oder “Recht eigenen Bild“: Darf ich denn meine Freundin auf unserem schönen Selfie so einfach in meiner Story auf Instagram posten? Was muss ich beachten und welche Rechte habe ich denn an Bildern von mir selbst?
Klar geregelt sind solche Fragen zum „Recht am eigenen Bild“ durch §§ 22 und 23 des KustUrhG. Und so sollte man sich doch immer das Einverständnis der Personen einholen, die auf den Fotos und Bildern zu sehen sind – bevor man sie veröffentlicht!
C Cybergrooming – gefährliche Online-Anmache: Handysektor zeigt unter https://www.handysektor.de/artikel/ertappt-so-durchschaust-du-cyber-grooming Beispiele von Cybergrooming und informiert darüber, was man dazu unbedingt wissen sollte.
D Datenschutz: Haben Sie ein Kind in der 6. Klasse? Dann fragen Sie es doch einmal nach dem „Regierungsroboter“, denn mit diesem setzen sich die Schülerinnen und Schüler im Medienpädagogik-Modul II „Datenschutz und Youtube“ auseinander. Und der Regierungsroboter erlässt so manch ein Gesetz, dass nicht datenschutzkonform ist… Und was sollte man beim Zustimmen von Cookies beachten? Die Verbraucherzentrale gibt eine Übersicht zu Wissenswertem zum Thema „Cookies“: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/datenschutz/cookies-kontrollieren-und-verwalten-11996
E Emojis können durchaus mal zu Verwirrungen in Chatnachrichten führen: Meint meine Freundin das jetzt ironisch? Wie soll ich diesen Smiley nun verstehen? Im Modul I „Digitale Kommunikation/ Emojis“ der 5. Klassen tauschen sich die Schülerinnen und Schüler über Erfahrungen in Chatnachrichten auf sozialen Netzwerken mit Symbolen, Objekte oder Smileys aus und finden durchaus heraus, dass das Nutzen von Emojis nicht nur praktisch ist, sondern auch zu Missverständnissen führen kann.
F Fake News: Kennen Sie sich mit Fake News aus? Testen Sie Ihr Wissen: https://medienquiz.schau-hin.info/Quizzes_7
G Gruppenchats: Schnelle Kommunikation und eine große Reichweite beim Senden einer Nachricht in einer Messenger-Dienst-Gruppe ist durchaus vorteilhaft. Dass es manchmal aber auch Regeln in Chatgruppen bedarf, zeigen Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen z.B. aus dem sog. „Klassenchat“: Beleidigungen, Spam, Nachrichten mitten in der Nacht oder Rauswürfe sind leider nicht selten. Dies reflektieren die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen im Medienpädagogik-Modul „Kommunikation in Chatgruppen“.
H Hate Speech
I Influencer*innen: YouTuber, Insta-Stars oder TikToker machen Werbung für Produke – wie werden Kinder und Jugendliche dadurch in ihrem Kaufverhalten beeinflusst? Einen interessanten Artikel dazu finden Sie auf https://www.handysektor.de/artikel/influencer-ich-will-das-auch-haben-aber-warum-eigentlich
J Jugendschutz: Orientierung bieten FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) und USK (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle)
K Kettenbriefe sind Nachrichten, die sich vor allem auf Messenger-Diensten, wie WhatsApp verbreiten und die Aufforderungen beinhalten, die Nachricht an seine Kontakte weiterzuleiten. Viele sind dabei auch angsteinflößend. Informationen und Tipps zum Umgang mit Kettenbriefen finden Sie unter https://www.klicksafe.de/kettenbriefe und https://www.saferinternet.at
L Lern-Apps: Eine spielerische und motivierende Ergänzung zum klassischen Lernen bieten Lern-Apps für Kinder und Jugendliche.
M Mediennutzungsvertrag: Mit der Vorlage auf https://www.mediennutzungsvertrag.de können Sie gemeinsam mit Ihren Kindern Vereinbarungen zur Mediennutzung treffen.
N Nutzungsbedingungen kurzgefasst: https://www.handysektor.de/mediathek/nutzungsbedingungen-kurzgefasst
O Onlinespiele: Kinder spielen gerne, auch Computer- und Videospiele. Alleine, aber auch gemeinsam mit Ihren Freundinnen und Freunden. Dabei die richtige Auswahl geeigneter Spiele zu treffen, ist gar nicht so einfach. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle, kurz USK, gibt Altersbewertungen für digitale Spiele und Apps. Einen Elternratgeber dazu, finden Sie unter https://usk.de/fuer-familien/ratgeber/.
P Pornographie und Gewalt im Internet: „Mach dein Handy nicht zur Waffe“ – eine Initiative des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz und für Unterricht und Kultus klärt Kinder und Jugendliche darüber auf, was mit dem Handy nicht angebracht und erlaubt ist: https://www.machdeinhandynichtzurwaffe.de
R Risiken: Nehmen Sie Ihr Kind ernst und klären Sie Ihr Kind auf.
S Sexting ist zusammengesetzt aus „Sex“ und „texting“ und meint das Verschicken von erotischen Fotos und Videoclips. Was hinter dem Phänomen Sexting steckt, erklärt https://www.handysektor.de/artikel/sexting-spass-oder-verbrechen
T Tutorials: Nicht nur Gefahren und Risiken lauern im Internet. Oftmals kann man sich einfach und schnell Neues über Tutorials aneignen und diesen Vorteil sehen auch unsere Schülerinnen und Schüler und erzählen, dass sie durch die kurzen Videos Gitarre spielen lernen, Matheaufgaben lösen oder sich Fähigkeiten wie Videoschnitt aneignen.
U Unterstützung: Bei Fragen oder Problemen rund um Themen der Medienwelt melden Sie sich gerne jederzeit bei uns ☺!
V Verantwortungsvoller Umgang: Im Alltag von Kindern und Jugendlichen sind Medien nicht mehr wegzudenken. Auch Eltern prägen dabei die Wirkung und Bedeutung von Medien mit. Als Eltern können Sie Chancen und Risiken gleichermaßen ansprechen und für Ihre Kinder gesprächsoffen sein, auch in unangenehmen oder schwierigen Situationen.
W „Wissen wie’s geht“ auf https://www.internet-abc.de/eltern/familie-medien/ für Kinder, Lehrkräfte und Eltern.
Y YouTube: Eine der meistgenutzten, sozialen Plattformen von Jugendlichen, auf welcher sie Lieblingsvideos und Lieblingskanäle kommentieren, bewerten und abonnieren und sich darüber mit ihren Freundinnen und Freunden austauschen. Im Modul II der 6. Klassen setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit der sog. „Geldmaschine Youtube“ auseinander.
Z Zuständigkeit Medienpädagogik an den Nymphenburger Schulen: Paolo Puosi und Mara Trautner