23.12.22 "München leuchtet" – Stadtrundgang des Deutschkurses der 2d1 auf den Spuren Thomas Manns

Literatur nicht nur lesen, sondern erleben – zu diesem Zwecke begab sich der Deutschkurs d1 der Q12 kurz vor Weihnachten in die Münchner Innenstadt. Passend zur Lektüre von Tod in Venedig wandelten wir auf den Spuren Thomas Manns und erkundeten einige Stationen seines Lebens vor Ort.

Den Anfang unserer kleinen Reise machte das Literaturhaus am Salvatorplatz. Eine Anekdote rund um das dort ausgestellten Familienmaskottchen der Manns, „Der Bär“, brachte uns der angesehenen Kaufmannsfamilie Mann näher. München, das Zentrum der Kunst um die Jahrhundertwende, wurde Thomas Manns erste Liebe, was er in zahlreichen Werken durchscheinen lässt, darunter auch in der Novelle Gladius Dei. Dessen stilistische und sprachliche Finesse im Einklang mit Manns Zuneigung zum leuchtenden München erlebten wir anschließend am Odeonsplatz.

Manns schriftstellerischer Durchbruch gelang ihm mit dem Weltroman Buddenbrooks. Diesen Erfolg verdankte er auch den Lesungen seiner Werke in einem damaligen Konzertsaal, dem heutigen Innenministerium, unserer nächsten Station. Buddenbrooks, in denen Thomas Mann auch die eigene Familiengeschichte verarbeitet, bescherte ihm 1929 den Literaturnobelpreis. 

Mann war keiner, der sich anpasste oder unterwarf. Im Gegenteil, er nutzte sein schriftstellerisches Können, um seinen Überzeugungen Ausdruck zu verleihen. Nicht zuletzt aufgrund der Zensur während des Nationalsozialismus – wir befinden uns auf unserem Rundgang an der ehemaligen NS-Parteizentrale – begab sich Mann ins Exil in die USA. Seine Verbundenheit zur deutschen Kultur und Sprache blieb jedoch bis zum seinem Lebensende bestehen.